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Fritz Miller: Grüße aus dem Yosemite Valley

Lagemeldung aus dem Valley


Blick auf die Nose, El Captain

 

Tag 1 – Half Dome

Nach ein paar Einklettertouren konnten Flo und ich gestern mit der 600 m hohen Half Dome Nordwestwand eine der großen Wände des Tals durchsteigen. Start um 5:50, die ersten beiden Längen bei Nacht geklettert, dann Gas gegeben. Über uns waren bereits vier Seilschaften unterwegs (z. T. schon den zweiten Tag), die wir dann leider alle überholen mussten… Nach 6 h 31 min standen wir mittags auf dem Half Dome. Unsere Taktik ging auf: ein kleiner Rucksack, möglichst viel frei klettern, und das möglichst schnell. Ein cooler (halber) Tag in einer coolen Route! Als nächstes wollen wir zur Nose. Nachher schauen wir, wie viel Seilschaften in der Wand hängen. Denn die meisten Teams brauchen zwei bis drei Tage, überholen ist nicht immer ganz einfach, und wir sind minimalistisch unterwegs und haben wenig Interesse an einem ungeplanten Biwak. Tagsüber ist es gerade zwar sehr warm, nicht aber Nachts. Und die Nächte sind schon recht lang…

Tag 2 – Nose in a day

Es hat geklappt, gestern haben wir die Nose als Tagestour geklettert. Wir waren absolut minimalistisch unterwegs (ein 60-m-Seil, ein 16-l-Rucksack, pro Pers. eine Bandleiter, keine Steigklemmen, kein Haulbag usw.). Gut 20 SL lang waren wir so sehr schnell unterwegs, dann haben sich die Hitze und unser aufreibender Kletterstil mit vielen anstrengenden Überholmanövern mehr und mehr bemerkbar gemacht. So waren die letzten der 31 Seillängen noch einmal hart. Um 17:25 waren wir dann endlich oben, nach genau 11h 55min Kletterei. Nach rund 1000 Höhenmetern Abstieg in Kletterschuhen erreichten wir um kurz vor acht wohlbehalten den Grund des Yosemite Valleys. Yeah!
Fazit: Zu Recht die berühmteste Felsroute der Welt. Unser Kletterstil: nicht zur Nachahmung empfohlen…
Beste Grüße, Fritz

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