
Für die vierte Episode von “shred.time stories” treibt es uns vier Mädels Evelyn, Steffi, Nina und Susi in den Lungau. Die Liebe zu alpinen Enduro Trails führt uns ins Herz des Tauern-Gebirges. Direkt von Obertauern starten wir unser Trail Abenteuer. Neben flowigen und technischen Trails wird uns auf unserer Enduro Tour auch so manches kulinarisches Schmankerl aufgetischt.
Die kühle Luft duftet nach feuchtem Moos und frischen Kuhfladen – der typische Geruch früh morgens, wenn die ersten Schritte vor der Hütte die Lunge mit bester Bergluft füllen. Jede von uns Mädels zieht es sofort ein breites Grinsen ins Gesicht – jetzt geht’s gleich los! Ab aufs Bike und runter auf den technischen, aber coolen Trails von Obertauern.

Am Tag zuvor sind wir von Obertauern direkt los gestartet. Ziel ist die Oberhütte, die sich inmitten der Schladminger und Radstädter Tauern befindet. Doch vor dem Pedalieren gönnen wir uns noch ein paar Höhenmeter bergab. Gleich von Obertauern aus befindet sich der untere Teil des Stoneman Taurista Mountainbike Trails. Der Trail hat es in sich – von flowigen Passagen bis hin zum Spitzkehren Marathon ist echt alles vertreten. Kurz vor der letzten Sektion befindet sich der Johanneswasserfall – die perfekte Abkühlung an diesem heißen Augusttag. „Des is wie Sprühregen, voi geil“ freut sich Steffi, als es ihr die Gänsehaut auf den Armen aufzieht. Nach ein paar Fotos, geht das letzte Stück Trail runter bis zu den Gnadenalmen. Wir stellen unsere Bikes neben der Tafel mit dem Kuchenangebot ab. „KUCHEN“ – bei dem Wort gibt es für uns viel Mädels kein Halten mehr. Und ganz ehrlich: Es ist doch immer ein kleines Highlight ein Stück Kuchen und eine großes Häferl Almkaffee zu genießen.

Nach der kurzen Pause ging’s dann wieder zurück nach Obertauern. „Es is schon fein, dass es in Obertauern so ruhig ist im Sommer. Is ka Vergleich zum Winter“, sagt Susi, die sich die letzten Höhenmeter ins Ortszentrum hinauf hechelt.
Unsere nächste Etappe steht an. Wir packen noch die letzten Sachen für die Übernachtung auf der Oberhütte ein, bevor es über eine Schotterstraße zum Trail Einstieg geht. Der erste Teil ist relativ steil, daher werden die Bikes geschultert und wir stapfen hoch bis zum ersten Sattel inklusive Gipfelkreuz. Fünf Sterne Panorama inklusive – da fällt Susi, unserer Wahl-Tirolerin, auch mal die Kinnlade runter. „Jo, hoche Berg haum mia a“, meint Nina mit einem Augenzwinkern. Sie hat es schon vor einigen Jahren in die Tauern verschlagen.
Aber jetzt ist es endlich soweit: Es geht wieder bergab. Das bringt unsere Enduro Herzen gleich wieder zum höherschlagen. Der Trail zieht sich durch die alpine Landschaft vorbei an kleinen Bergseen. Manchmal müssen wir die Bikes wieder schieben, dann fädeln wir uns durch technische Passagen, die zwischendurch wieder mit flowigen Abschnitten gespickt sind. „Jawoi, so taugts ma“, meint Evelyn nach den ersten Metern talwärts. Steffi, Nina uns Susi stimmen mit strahlenden Gesichtern zu. Genau zur richtigen Zeit, als unsere Mägen fast gleichzeitig zum knurren anfangen, erblicken wir die Oberhütte, die gleich neben dem gleichnamigen Bergsee liegt. „Da spring ma oba heid scho no eine, oder?“, fragt Steffi topmotiviert. „Wann dann ober glei nackert!“, erwidert Susi.

Fast schon ein wenig kitschig sind die letzten Meter bis zur Hütte – Bergpanorama ringsum, tiefgrüner Bergsee und eine urige Hütte. Was braucht man mehr? Wir ziehen unsere kuscheligen Primaloft Jacken über bevor wir uns an die Speisekarte machen. Um diese Zeit ist es doch schon etwas frisch auf 1.870m. Wie zu erwarten eskaliert die Essensbestellung dank des riesigen Hungers: Kaspressknödelsuppe, Schnitzel, Kasspatzln, Spagetti und natürlich Kaiserschmarrn. Besondere Spezialität: Lungauer Frischkäse mit Tomaten und Kernöl – ein absolutes Must-Have!!!
Danach darf dann der Sprung in den eiskalten Oberhüttensee nicht fehlen. Wir Nackerpazis springen kurz rein, quietschen vor lauter Kalt und Freude und sind schnell wieder draußen, wo sich die abendliche Bergluft wesentlich wärmer anfühlt als zuvor. Danach wird in der Hütte noch mit einer Runde Enzianschnaps auf den Traumtag angestoßen. Wir hatten eine Mordsgaudi bis uns zur späteren Stunde jemand laut an unsere Zimmertür klopft. Ups! Gute Nacht!
Frischer Kaffeegeruch liegt am nächsten Morgen in der Stube, als wir uns zum Frühstück begeben. Mit gut gefülltem Bauch schnappen wir uns die Bikes und treten die ersten Höhenmeter zurück Richtung Obertauern. „Da is die Stelle, die i euch gezeigt hab beim herfahren. Da is de beste Line da durch“, sagt unser Local Nina und deutet auf einen felsigen Trail Abschnitt, der rechts außen vorbei an einer (für uns) nicht fahrbaren Stelle führt. „Mega, des probiern ma glei“, freut sich Steffi und Evelyn und schwingen sich aufs Bike. Die technische Stelle macht uns richtig Lust! Alle Mädels probieren sie einige Male, um die feinste Line zu finden.

Weiter unten in Richtung Tal ertappen wir Mia aka die Tauernhex auf frischer Tat. Sie sammelt gerade die letzten Kräuter für unser 5-Gänge Abendessen. Als wir zur Hütte kommen, seht da schon die bunte Alpenkräuter Butter und frisch gebackenes Bauernbrot. Wow, es schmeckt einfach schon so unglaublich gut, wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht schon mit dem Appetizer vollessen. Danach ist Teamwork gefragt. Zusammen suchen wir noch frische Wacholderbeeren für die Forelle, die wir später räuchern. Danach wird geschnippelt was das Zeug hält. Kräuter, knackiges Gemüse, frischer Fisch und Steaks vom Fleischhacker – wir sind jetzt schon komplett begeistert. Das Kochen versüßen wir uns zusätzlich mit Zirbenspritzer. Prost!


Dampfend fließt die grüne Kräutersuppe in den Teller mit dem Räucherfisch. Uns läuft das Wasser im Mund zusammen. Jeder Löffel ist ein Genuss – und das ist wirklich keine Übertreibung! Nach dem gebeizten Saibling mit Wildkräuter, das uns vier Mädels an Alpen-Sushi erinnert, wurde der Hauptgang kredenzt: Rinderfilet in Kräuterheu, dazu Wiesenbärenklau-Käse-Tarte.
Für uns Schleckermäulchen darf natürlich der Nachtisch nicht fehlen. Nach dem Schwarzbeer-Datschi mit Mädesüssparfait gab es noch ein eigens komponiertes Lied für uns shred.time stories Mädels mit Gitarrenbegleitung. „Das san so Abende, do wü ma eigentlich net heimgehn….“, seufzt Mia. Fast schon ein bisschen traurig stimmten wir ihr zu.
Nach diesem perfekten Ausklang unserer zweitägigen Bike Tour lassen wir die letzten Meter zurück nach Obertauern gemütlich ausrollen. Unsere Mundwinkel ziehen sich bis zu den Ohren rauf. Niemand sagt etwas, wir grinsen uns einfach an.


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