Trans Savoie 2016 – Tag 4 Steinfeld, Stürze & Start in einer Berghütte
Die heutige Etappe führt unsere zwei rasenden Reporter von La Plagne nach Bozel. Die Lifte bleiben an diesem hochsommerlichen Tag eher unbenutzt und die Tiefenmeter müssen von den Teilnehmern ehrlich verdient werden.
Liebes Eiermann-Tagebuch,
nach einer herrlich ruhigen Nacht auf dem Campingplatz in La Plagne ging es heute recht früh auf den Berg. Die Anspannung im Fahrerfeld in Anbetracht der knapp 2000 Höhenmeter, die es heute mal ohne Lift zu erklimmen gab, war deutlich spürbar. Nach drei Tagen Biken am Limit ist hier das ein oder andere Hirn schon etwas mitgenommen und wir sind nicht die einzigen, die nochmal Richtung Camp umdrehen müssen, um unsere vergessenen Timingchips zu holen.
Stage 1 – besser als Kaffee
Nach kurzer Liftfahrt und einem noch angenehmen kühlen Transfer fanden wir uns an Stage 1 wieder. Da Ali (=Cheforganisator) anscheinend ziemlich gut weiß, was ein müder Bikerkopf am Morgen braucht, gibt es gleich einen richtig schönen Trail zum Wachwerden. Ein paar knackige Serpentinen, schnelle Passagen durch grobes Geröll und herrliche Kurven auf griffigem Waldboden – und schon fließen die Hirnströme wieder in die richtige Richtung. Ohne Strampeln kommen wir heute leider nicht davon und so geht es anschließend steil berghoch in das Skiresort von La Plagne. Hier können wir aus der Gondel neben absolut unglaublichen Bausünden die ganze Schönheit der Westalpen bestaunen. Was im Winter ein Paradies für Freeskier ist, soll heute unser Spielplatz sein. Grob übersetzt heißt der folgende Transfertrail „Hosenscheisser“ (gilt für alle außer Jakob) und führt uns auf einem ausgesetzten Kammtrail zum Start von Stage 2.
Hier erwartete uns ein etwas spezieller „Trail“, nämlich quasi keiner. Wir blicken auf ein 300 Meter breites Steinfeld ohne Anhaltspunkte von einem Trail. Bei genauerem Hinsehen und nach einer ausführlichen Einweisung durch den Marshall vor Ort, sehen wir ein paar pinke Markierungen, die uns den Weg durch die Steine weisen sollen. Ansonsten haben wir aber freie Linienwahl, Shortcutting ausdrücklich erwünscht! Ich belasse es bei der schon ziemlich anspruchsvollen Standardlinie und verpasse auch so oft genug den „richtigen“ Weg. Jakob im Nacken muss ich es dann halt im offenen Gelände brutal laufen lassen. Dass schneller fahren nicht immer gleichbedeutend mit schneller im Ziel zu sein ist, zeigt sich, als ich übermotiviert mit einem Bauchplatscher neben dem Trail lande. Slow is fast, oder wie war das nochmal? Aber, hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer und passiert ist auch nichts. In diesem Sinn: Weitermachen
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Liebes Breitwieser-Tagebuch,
heute war ein sehr schöner Tag! Den ganzen Tag Fahrradfahren, geniale Landschaft und nette Leute sowohl auf den Stages wie auch neben den Rennstrecken. Gibt Schlimmeres.
Stage 3 verwöhnt uns mit einem Spitzkehrenweg sondergleichen, zusammen heizen wir durch den fluffigen Waldboden. Unser Train hat sich mittlerweile um David Schmied erweitert und so hängen mir eigentlich immer drei Verrückte im Nacken. Am lustigsten ist fast, wenn einer einen Fehler macht und die anderen auffahren. Dann geht nämlich das Geschreie los. Und wehe, einer macht im Eifer des Gefechts nicht sofort Platz. Sobald sich im Ziel der Puls aber wieder beruhigt, sinkt auch der überbordende Testosteronspiegel und alle verstehen sich wieder blendend. So emotional wie anscheinend verpasste Sekunden diskutiert werden – die bei der gesamten Woche ja eh nicht ins Gewicht fallen würden – werden aber auch die schönen Gefühle bei gelungenen Kurven, Linien und Sprüngen bejubelt. Rennenfahren ist einfach immer wieder witzig.
Zu Stage 4 führt der Weg über einen 850 Hm Anstieg. Eigentlich gut fahrbar, da der Forstweg nicht allzu steil ist, allerdings haben wir mittlerweile 35 Grad und der schöne Südhang hat genau so viele schattige Plätzchen wie die Sahara. Dafür starten wir oben direkt in, ja wirklich in, einer Berghütte. Die anwesenden Gäste applaudieren und feuern an. Unser Zug setzt sich prustend und staubend in Bewegung, ich spiele die Lokomotive. Lang geht es allerdings nicht und ich entgleise. Zum Glück bin ich schnell wieder auf den Beinen und kann noch vor dem vollbremsenden Daniel weiterfahren. Puh.
Originelles Starthäuschen
Stage 5 gestaltet sich noch einmal als ein Highlight. Schnell und steinig, bevor dann wirklich enge Kehren kommen. Da ein Liteville ja bekanntermassen einen eingebauten Hinterradversetzmodus besitzt, kann ich hier auf den letzten Metern noch einen ordentlichen Batzen Zeit gut machen. Natürlich sehr wertvolle Sekunden, denn der Daniel fährt irgendwie auch ganz schön schnell. Letztendlich bedeutet das wieder einen zweiten Platz für mich, dicht gefolgt vom Herrn Eiermann auf dem dritten. Während der eine Shucksmith zugegebenermassen einfach eine Nummer schneller ist als wir, hat sich der kleinere auf Grund von Stürzen und Defekten aus dem Gesamtklassement verabschiedet. Felix führt souverän die Masterswertung an.
Noch zwei Tage! Gute Nacht und bis morgen! Uns steht anscheinend ein legendärer Tag bevor.
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The Photographer
Ralf Gantzhorn was born in 1964, holds a M.S. in Geology – and has even worked as a geologist (as an independent consultant in the contamination sector). He has been climbing since 1983 and working as a photographer since 1985. As a northern German, he is always torn between the far too distant mountains and the fresh sea air, but he’s found a compromise in Scandinavia, Scotland and Patagonia (where he has now spent over three years). He enjoys organizing trips in areas where unfamiliar vistas – which haven’t already been photographed 1000 times – lure from every corner. He often experiences his images as far too static, but then is pleased with the abundance of triangles in the structure and the fantastic light.
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