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Top10 @ Race Around Austria Challenge

Spätestens seit meinem ersten Start auf der Extremstrecke bei der Salzkammergut Trophy im Jahr 2015, habe ich die „Liebe“ zu solchen speziellen Rennen entdeckt. Wenn man mehr wie 10, 15, 20 oder sogar 24 Stunden am Sattel sitzt, dann zählt nicht mehr nur das Training, sondern auch der Kopf, die Ernährung, das Team und die individuelle Vorbereitung auf das was vor einem liegt. Als einer meiner Freunde letztes Jahr dann das Rennen rund um Oberösterreich fuhr, dachte ich mir, da muss ich auch unbedingt einmal dabei sein. 564 Kilometer mit 6500 Höhenmetern ist jetzt keine Distanz mehr die man einfach einmal so radelt und vor allem sieht man bei so einen Event: Alleine hast du keine Chance, du brauchst ein gutes Team.!

Denn eigentlich wollte ich am Anfang des Jahres rund um Österreich fahren, also über 2000 Kilometer mit über 30 000 Höhenmetern, jedoch war es schon schwierig 3 Betreuer zu finden und bei so einer Distanz braucht man mindestens 6. Also, wenn wer unter euch ist, der gerne einmal einen Sportler begleiten/betreuen möchte, wenn dieser rund um Österreich fährt (natürlich im Auto und nicht am Rad) dann BITTE einfach melden bei mir – wenn ich ein Team habe, dass das ganze mit Freude, Spaß, Liebe und Leidenschaft macht, dann bin ich 2019 wieder am Start – aber auf der großen Runde, die kleine war ja nur zum aufwärmen. 🙂

Spezielle Rennen erfordern besondere Vorbereitungen

Da heuer auf der Race Around Austria Challenge Strecke die Österreichischen Staatsmeisterschaften im Ultra-Radsport ausgetragen wurden, war ich nicht mehr so traurig, dass es im ersten Anlauf nicht mit der großen Runde klappte. In der Vorbereitung auf die Challenge merkte ich schnell, dass so ein Rennen auch in der Vorbereitung nicht ganz normal ist. In Wirklichkeit braucht man zwei Rennräder (ein Zeitfahrrad für flache Stücke und ein leichtes Rennrad für die Berge), ein großes Auto als Pace-Car, ein weiteres Auto für einen Fotografen, der alles festhält für die Ewigkeit, Verpflegung für einen selbst und die Betreuer, Licht und Aufkleber für die Bikes etc. An dieser Stelle möchte ich mich riesig bei meinen Sponsoren SHIMANO (Rennrad + Pace Car) und VAUDE (Betreuer-Bekleidung) bedanken, die mir da eine große Hilfe waren!

Ohne das Team geht es nicht

Man sagt ja immer das Beste kommt zum Schluss, aber ich möchte jetzt schon das beste bringen: MEIN TEAM beim Rennen bestand aus meiner Freundin Kathi, ihrem Bruder Markus, meinem Papa und dem Fotografen Martin Bihounek. DANKE DANKE DANKE Euch 4 ihr wart unglaublich und ich kann es eigentlich mit Worten nicht beschreiben wie dankbar ich Euch bin, dass ihr diese Quälerei (20 Stunden im Auto sitzen, kein Schlaf,…) für mich auf Euch genommen habt – ihr seit meine Helden!

Spannende Herausforderung bei Tag und Nacht

Pünktlich um 17 Uhr erfolgte der Startschuss für mich in Sankt Georgen im Attergau und ich machte mich auf die 564 Kilometer lange Strecke. Die ersten 160 Kilometer über Schärding und Braunau bis nach Engelhartszell sind relativ flach – hier kann man richtig Gas geben, jedoch sollte man auch an die noch folgenden 400Km denken. Gleich nach diesem Stück zum aufwärmen geht’s in’s Mühlviertler Hügelland und spätestens dort ist Schluss mit lustig. Jedoch hat auch dieser Abschnitt einen Vorteil, es ist finster und man sieht nicht wie viele Anstiege noch vor einen liegen. In der Nacht mit dem Rennrad ist schon ganz speziell, man ist zu 100 Prozent fokusiert: Straße + Rad + 20 Meter Fernsicht dank Pace Car Scheinwerfer und sonst nichts. Oben angekommen in Ulrichsberg geht’s einmal leicht bergab, bevor es Richtung Freistadt noch einmal hügelig wird. Die Abfahrt Richtung Enns ist dann wieder toll, doch dann folgt der so lange Weg Richtung Hengstpass. Ist dieser bezwungen ist man auch schon in Windischgarsten und es geht flott weiter nach Micheldorf, wo dann die letzten Anstiege vorm Ziel warten. Zuerst geht es den Ziehberg hoch, danach Richtung Gmunden und auch der Anstieg zum Hochlecken bringt einen nochmals zum Salz schlecken. Jedoch sieht man kurz darauf das erste Mal den Attersee und spätestens ab da, bekommt man noch einmal Kräfte, die man sich selbst nicht erklären kann und es geht vollgas ab ins Ziel nach Sankt Georgen am Walde. Dieses erreichte ich nach 19 Stunden und 35 Minuten Fahrzeit als 10. – unglaublich noch nie bin ich so viele Kilometer mit dem Rad auf einmal gefahren und das ganze nur mit sieben kurzen WC-Pausen. Im ganzen Rennen wurde ich nicht nass, außer vor lauter Schweiß, aber im Ziel gab`s dann noch eine Sekt-Dusche – die sich mein Team eignetlich mehr verdient hätte als ich, aber mit Alkohol kenne ich mich nicht aus. Die Zieleinfahrt ist wirklich etwas besonderes, hier wird jeder gefeiert, egal welche Zeit man gebraucht hat. 🙂

So jetzt liegt’s an Euch, ob ich 2019 rund um Österreich trete oder mir ein weiteres geniales Mountainbike-Rennen suchen muss. Also eines ist fix, ich werde Mitte August im kommenden Jahr auch wieder Spaß haben!

Text: Lukas Kaufmann

Fotos: M. Bihounek/martinbihounek.com

 

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