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Platz 4 beim 24 Stunden Rennen in the old Pueblo

Nachdem ich Anfang Februar für eine Woche in Dubai war für den Hero World Series Marathon und danach nur zwei Tage zu Hause war, bevor es weiter nach Amerika ging, war die Zeit dazwischen sehr stressig. Zwei Rennen so knapp hintereinander sind mit Sicherheit nicht besonders gut, aber es hat sich eben so ergeben und jetzt im nachhinein bin ich mega froh, dass ich es gemacht habe.

Aber alles nach der Reihe. Letzten Sonntag, den 09.02.2020 flog ich zurück aus Dubai und landete am Nachmittag in München. Am Mittwoch klingelte um 02:00 Uhr morgens wieder der Wecker und ich fuhr nach Steyr zu meinen Freund Andreas Gindlhumer – gemeinsam machten wir uns erneut auf den Weg nach München wo um 08:00 Uhr der Flieger Richtung London abhob. Der weitere Flug von London nach Los Angeles verspätete sich leider um über eine Stunde, so hatten wir am Flughafen in LA den ersten Bewerb – wir hatten genau 1 Stunde Zeit um die komplizierte Einreise (ESTA) zu machen, das gesamte Gepäck auszuchecken, damit zum neuen Terminal zu laufen und dort wieder alles neu einchecken. Normal braucht man dazu mindestens 2-3 Stunden, wir bekamen eine Express-Karte im Flieger, die es uns ermöglichte, dass wir uns nicht in den langen Warteschlangen anstellen mussten, gaben bei der Laufeinheit zwischen Terminal 1 und 5 alles ab und so schafften wir es gerade noch in den Flieger nach Tucson.

Angekommen in Tucson, freute ich mich zuerst riesig, dass auch unser gesamtes Gepäck ankam und dann holten wir uns unser Mietauto ab.

Am Donnerstag und Freitag versuchten wir das Leben in Amerika so gut es ging zu genießen. Wir besuchten einen Supermarkt und sahen, dass hier nicht nur die Autos etwas größer sind, sondern es auch Waffen gibt – 100 Meter neben der Feinkostabteilung.

Durch die viele Fliegerei in den letzten Tagen, die Zeitumstellung und die unterschiedlichen Temperaturen war ich gesundheitlich leider etwas angeschlagen und fühlte mich nicht ganz fit. Deshalb verbrachte ich am Donnerstag und Freitag viel Zeit im Bett beim rasten und es wurde Gott sei Dank immer besser.

Am Freitag machten wir uns schließlich auf den Weg zum Event-Gelände, einen Platz mitten in einer riesigen Wüste von Tucson – hier gibt es nichts zu sehen, außer Sand, Steine und Millionen Kakteen. Wir reservierten uns einen Platz am Verpflegungs-Punkt und ich besichtigte einmal die 25 Kilometer lange Runde mit 375 Höhenmeter.

Der TAG X war gekommen und es klingelte um 06:00 morgens der Wecker (14 Uhr in Österreich). Wir gingen frühstücken und räumten anschließend alles in unser Auto, was wir für`s Rennen benötigten.

Pünktlich um 12 Uhr erfolgte schließlich der Startschuss und über 1500 Sportler machten sich auf den Weg beim größten 24-Stunden-Bike-Rennen von Amerika. Eine Spezialität beim 24 Hour in the old Pueblo ist der Start, denn dieser erfolgt laufend – erst nach einen ca. 500 Meter langen Spring erreichte ich mein Bike und es ging los. Die Startphase war natürlich extrem hektisch und ich versuchte so gut wie möglich meinen eigenen Rhythmus zu fahren. Nach den ersten paar Runden wurde alles etwas ruhiger und mir machte das Biken richtig Spaß. Der Kurs war sehr abwechslungsreich, es ging immer wieder bergauf – bergab und die Trails machten rießigen Spaß, leider musste man dabei immer aufpassen, dass man nicht in einen der vielen Kakteen landete. Als schließlich um ca. 18 Uhr die Sonne unterging in der Wüste war das ebenfalls wieder ein spezieller Moment. Kurz davor montierten Andreas und ich das Supernova-Lights Licht am Lenker, denn für mich war es das erste 24-Stunden-Rennen outdoor und deshalb auch das erste Mal, dass ich mit dem Bike in der Nacht fahren musste. Die M99 Mini Pro B54 von Supernova erwies sich jedoch als perfekte Lichtquelle und ich musste in den 12 Stunden Finsterniss nur einmal den Akku, welcher perfekt am Oberrohr vom Bike platziert wird, wechseln. Die meiste Zeit war ich im „Normalbetrieb“ unterwegs, wenn es dann schnell bergab ging, schaltete ich auf „volle Power“ um und ich fühlte mich wie unter Tags – echt unglaublich wie hell diese Lampe ist und genial auch, dass sie so weit nach links und rechts „streut“, dass man auch beim Kurven fahren kein Problem hat.

Wenn ich beim Rennen ein Problem hatte, dann waren es die Temperaturen und die Müdigkeit gleich Konzentration. Unter Tags hatten wir 30 Grad und in der Nacht waren es 5 Grad, darauf war ich Gewandtechnisch nicht vorbereitet – obwohl ich es eigentlich wissen hätte müssen. Aufgrund der 8-Stündigen Zeitverschiebung zu Österreich konnte ich in den Tagen vor dem Rennen natürlich auch nie wirklich „ganz normal“ schlafen und deshalb hatte ich zum ersten Mal in meinen Leben mit Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten zu kämpfen. In der Nacht mit hoher Geschwindigeiten auf den Trails mit den Kakteen links und rechts ist das natürlich nicht sooo lustig..

Doch Gott sei Dank wurde es um halb 7 wieder heller und ab diesen Zeitpunkt bekam ich auch wieder richtig Power in den Füßen und es machte noch einmal voll Spaß die letzten 6 Stunden bei Sonnenschein durch die Wüste zu heizen..

Es freut mich auch riesig, dass mein Ernährungs-Plan wieder perfekt funktionierte, neben dem Mentalen vermutlich der wichtigste Erfolgsfaktor bei so einen Extrem-Bewerb.

UNGLAUBLICH war schließlich das Gefühl als ich nach etwas über 24 Stunden meine 17. Runde beendete und somit über 438 Kilometer und mehr als 6300 Höhenmeter zurücklegte. Dies bedeutete auch den 4. PLATZ beim größten 24-Stunden-Bike-Rennen Amerikas!

Heute am Tag danach, wurde ich um 02:00 Uhr morgens wach, konnte nicht mehr schlafen und fing deshalb an diesen Bericht zu schreiben. Natürlich gibt es ein paar Stellen am Körper die etwas schmerzen, aber im großen und ganzen geht es mir sehr gut und ich freue mich schon wieder auf zu Hause.

DANKE an meine Sponsoren, die mir diese außergewöhnlichen Erlebnisse immer wieder ermöglichen – es wird mit Sicherheit wieder einige Tage dauern, bis ich die ganzen Eindrücke-Erfahrungen-Erlebnisse verarbeiten werde.

Ein noch viel größeres DANKESCHÖN geht in diesen Fall an meinen Betreuer Andreas, er hat mir alles an Arbeit abgenommen was ging, war immer positiv gelaunt, war immer für mich da, hat Euch zu Hause über Facebook und Instagram am laufenden gehalten, hat mich immer angefeuert und das wichtigste, er hat seine Zeit für mich geopfert. Andi, ich kann gar nicht genug DANKE sagen für alles und würde mich riesig freuen, wenn wir auch in Zukunft wieder einmal etwas gemeinsam machen!

Text: Lukas Kaufmann
Bilder: Sportograf.com

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