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Outdoor-Produkte aus recycelten PET-Flaschen

Wiederverwenden statt wegwerfen spart Ressourcen, schützt unser Klima und macht so die Welt jedes Mal ein bisschen bunter. Wenn man mit diesem Gedanken durch die Welt geht, werden PET-Flaschen zu einer Ressource. Zu einer Ressource, die unglaublich viele Möglichkeiten bietet. Seit Jahren entdecken wir immer wieder neue Wege: PET-Flaschen werden recycelt und zu Isolationen, Wattierungen, Fleece oder Polyester-Garn. Im Vergleich mit einer Neuproduktion können wir mit Recycling-Materialien die Belastungen für die Umwelt fast halbieren.

VAUDE Mitarbeiterinnen beim Sourcing neuer Materiealien aus recycelten PET-Flaschen
Das Material-Team bei VAUDE ist immer auf der Suche nach geeigneten Recycling-Materialien. Bild : VAUDE

Die Ressource „Abfall“ als wertvollen Wertstoff zu nutzen, spart schon heute weltweit über 700 Millionen Tonnen CO2-Emissionen ein. Bis 2030 könnten es rund eine Milliarde werden. Es ist ein wichtiges Zeichen an die Gesellschaft und gegen die Wegwerfkultur auf dieser Welt. Im Beitrag erklären wir dir die Vorteile von PET-Recycling.

Bis 2024 wollen wir 90 % unserer Produkte überwiegend aus recycelten oder biobasierten Materialien herstellen. Damit können wir den CO2-Ausstoß aus der Materialherstellung deutlich reduzieren.“

Uwe Gottschalk, VAUDE Chief Product Officer 

Rund 500 Milliarden PET-Flaschen werden jährlich weltweit verkauft. Kein Wunder, sind sie doch überall verfügbar und echt praktisch. Sie sind leicht und nahezu unzerbrechlich. Würden wir diese 500 Milliarden Flaschen auf dem Äquator aneinanderreihen, dann kämen alle zwei Stunden genügend zusammen, um die Erde einmal zu umrunden. 40.075 Kilometer Plastikflaschen alle zwei Stunden! Die meisten PET-Flaschen werden entsorgt. Leider landen viele auch in der Natur, auf Deponien oder werden verbrannt – man spricht dann etwas beschönigend von thermischer Verwertung.

Nahaufnahme vieler leerer PET-Flaschen
1 Mio. Plastikflaschen werden pro Stunde weltweit verkauft. Bild: istock

Dabei sind die unscheinbaren Plastikflaschen ein Rohstoff mit gigantischem Potenzial. Denn PET kann recycelt werden. Ein Teil der ausgedienten Flaschen wird im Sinne echter Kreislaufwirtschaft zu neuen Plastikflaschen verwertet. Ein anderer Teil wird zu Bekleidung. Das ist möglich, weil PET zur Familie der Polyester gehört und damit hervorragend zu Textilien verarbeitet werden kann. Aus einfachen Flaschen, die viele als wertlosen Müll sehen, wird neue Lieblingskleidung und hoch funktionale Bergsportausrüstung.

„Je mehr PET recycelt wird, desto weniger Flaschen landen in der Natur. Und je mehr recycelte Materialien wir verarbeiten, desto weniger fossiles Erdöl wird für die Herstellung neuer Kunstfasern verbraucht. So sparen wir bis zu 50 Prozent Energie im Herstellungsprozess und reduzieren unseren CO2-Fußabdruck weiter.“

Thu Trang Nguyen, VAUDE Fabric & Trim Developer 

 

 

Wie mechanisches Recycling funktioniert

Um das Polyester von Plastikflaschen so gut weiternutzen zu können, wird ein sog. mechanische Recycling angewendet. Anders als das chemische Recycling ist die mechanische Variante keine technische Pionierarbeit und trotzdem hoch effektiv. Das Grundprinzip ist einfach: Als erstes müssen die Plastikflaschen gesammelt werden. In Deutschland funktioniert das dank des Pfandsystems sehr gut. In einer Recycling-Anlage werden sie anschließend nach Farben sortiert, von anderen Materialien (z. B. Etiketten) befreit, zu Schnipseln zerkleinert und gereinigt. Die so entstandenen PET-Flakes werden dann eingeschmolzen und zu einem Granulat verarbeitet, das als Ausgangsmaterial für alle weiteren Anwendungen dient.

Kind findet alte Plastikflasche im Herbstlaub.
Plastikflaschen die in der Natur zurückbleiben, fehlen uns als Rohstoff und schaden der Umwelt. Bild: Luis Tamayo

Im Falle von funktioneller Outdoorbekleidung werden zum Beispiel Fleece oder Isolationsfüllungen für Jacken daraus hergestellt. Um klassische Textilien zu produzieren, wird aus dem Granulat ein hochwertiges Polyestergarn gesponnen. Die Stoffe, die daraus gewebt werden, verarbeiten wir bei VAUDE zu Taschen, Hosen, Jacken und anderen Produkten.

„In einer Jacke steckt dann das recycelte PET von etwa 15 Plastikflaschen.“

Claudia Gutsche, VAUDE Productmanager Trek & Hike

Das Beste daran: Die Produkte aus recycelten Flaschen fühlen sich genauso gut an, wie die aus neuen Rohstoffen. Von Stoffen, die neu aus Erdöl hergestellt wurden, können das Recycling-Polyester nur Expert*innen im Labor unterscheiden. Im Gegensatz zum chemischen Recycling wird die chemische Struktur des Kunststoffes durch das Schmelzen und Umformen nicht verändert. Das hat den Vorteil, dass der Prozess relativ wenig Energie verbraucht. Dafür hat die Sache Grenzen: Da in der Praxis immer eine winzige Menge an Verunreinigungen zurückbleibt, kann PET nicht beliebig oft eingeschmolzen und neu verarbeitet werden. Beim mechanischen Recycling entscheidet der gesamte Prozess über das mögliche Endprodukt: Je sortenreiner und sauberer der Abfall, den die Recycling-Anlage verarbeitet, desto besser wird die Qualität des Granulats und folglich unseres Polyestergarns.

Vier Wandernde VAUDE Bekleidung machen ein Selfie.
Doppelter Naturgenuss mit Outdoorbekleidung aus Recycling-Materialien. Bild Moritz Attenberger

 

Wie sich verschiedene Recycling-Verfahren ergänzen

Das bewährte Verfahren und die unfassbare Menge an verfügbaren Plastikflaschen als Ressource haben dazu beigetragen, dass PET-Recycling schon seit einigen Jahren einen festen Platz in unserem Sortiment hat, und stetig ergänzt wird. Ab 2024 kommen bei uns auch Reißverschlüsse aus recyceltem PET zum Einsatz. Auf dem Weg zu einem größeren Anteil an recycelten und biobasierten Materialien stoßen wir damit allerdings an Grenzen. Denn nur mit Polyester und Naturfasern können wir nicht alle Produktbereiche abdecken. Bei vielen Produkten setzen wir für die sportliche Funktion auf Polyamid. Hier kommt das chemische Recycling ins Spiel. In einem neuen Verfahren wird aus alten Autoreifen Polyamid hergestellt. Die beiden Recycling-Verfahren ergänzen sich also wunderbar. Der Mix erlaubt uns, mehr endliche Ressourcen zu schonen und für den Klimaschutz unsere CO2-Emissionen weiter zu senken.

VAUDE Mitarbeiterin an Prüfmaschine im Testlabor.
VAUDE Mitarbeiterin Vera Schintler prüft alle neuen Recycling-Materialien. Bild: VAUDE

Wir brauchen kein Rohöl mehr, um gute Kunstfaser herzustellen. Jedenfalls fast keins. PET-Recycling reduziert ein globales Abfallproblem und ist für Produkte aus Polyester eine hervorragende Alternative zu fossilen Ressourcen. Auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Wirtschaft ist es eines unserer wichtigsten Werkzeuge. Am Ende wird aus ausgedienten Plastikflaschen neue Outdoorausrüstung und leistet gleichzeitig einen wertvollen Beitrag für die Umwelt.

 

Drei Kinder mit Bekleidung aus Recycling-Materialien springen voller Freude über gefrorene Wiese.
Recycling-Materialien für eine lebenswerte Welt von morgen. Bild: Mayafoto

 

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Comments

One Comment
  1. 1 week ago by Reinhard Braxmaier
    Sehr begrüßenswert! Das Vorgehen zeigt, dass VAUDE beim Klima- und Umweltschutz unter den OUTDOOR-Herstellern weltweit führend ist. Die Betriebsphilosophie und -stategie ist stimmig und lobenswert. Das verdient belohnt zu werden!
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