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Mein schönstes, härtestes und heißestes Saisonfinale

Die letzten 3 Jahre war mein Saisonfinale immer in Frankreich beim Roc d`Azur , dort hatten wir eigentlich immer gutes Wetter, die Landschaft ist auch ein Traum und ich dachte mir immer, es gibt keinen besseren Platz für ein Saisonfinale. Aber heuer wurde mein Traum von der Teilnahme bei der Crocodile Trophy in Australien wahr und es änderte sich alles.

Am 7. Oktober hob mein Flieger von München ab und ca. 20 Stunden später war ich, nach einer Zwischenlandung in Singapur auch schon wieder in Austria – ah sorry ich meine natürlich Australia gelandet.

Schon bei der Ankunft merkte ich eines, es wird warm, die Taxi-Fahrt um 20 Uhr mit kurzer Hose und T-Shirt – meine Jacke, lange Hose und Haube von München passte Gott sei Dank noch in den Rucksack.

An den ersten Tagen merkte ich die 8 Stunden Zeitumstellung natürlich schon ein wenig, wobei es nicht so schlimm war wie befürchtet. Erste Ausfahrten am Thomas Cook Highway zur Weltcup-Strecke in Cairns machten so viel Spaß, dass ich keine Zeit über die fast 40 Grad plus Zeitverschiebung nachzudenken hatte.

Vor dem Rennen hatten wir dann noch ein paar Rider-Meetings in Restaurant, mega cool wenn man gleichgesinnte trifft, die aus der ganzen Welt kommen und die man vielleicht vor 1-2-3 Jahren schon einmal wo getroffen hat – Aber Achtung meistens plant man bei diesen Gesprächen gleich die nächsten Abenteuer → Suchtgefahr!

Nach der Startnummernabholung am 11. Oktober ging es am Tag danach endlich los. Über 100 Starter aus mehr als 15 Nationen machten sich auf den Weg. Wir mussten insgesamt an 8 Etappen über 700 Kilometer mit mehr als 13.000 Höhenmeter zurücklegen..

Die einzelnen Etappen waren richtig cool, perfekt beschildert und es gab tolle Labstationen! Wenn du Details zu den einzelnen Etappen wissen möchtest – das würde hier den Rahmen sprengen – dann kannst du mich gerne kontaktieren oder du lest dir mein Crocodile Trophx Tagebuch weiter unten im Blog durch.

Die Königsetappe mit 106 Kilometern und 3.300 Höhenmeter war mit Sicherheit die schwerste (aber auch eine die richtig viel Spaß machte – über 20 Kilometer fuhren wir auf unglaublichen Trails in einen Bike-Park), dass danach 2 Etappen mit über 120 Kilometern, aber jeweils nur ca. 1.500 Höhenmeter folgten machte die Sache nicht einfacher.

Ich war auf jeden Fall etwas überrascht, dass dieses Etappenrennen nicht nur extrem heiß, sondern auch technisch sehr anspruchsvoll ist. Fast täglich gab es Stürze, auch wenn man sagen muss, dass diese großteils durch Unachtsamkeit entstanden sind, denn das extrem fordernde hier sind die unterschiedlichen Untergründe. Es kann leicht sein das eine Kurve mit einen harten Lehm-Boden versehen ist, in der nächsten liegt loser Sand und in der übernächsten Schotter. Man ist also ständig am Untergrund analysieren und Fahrtechnik daran anzupassen – mir ist dies gut gelungen. Störende Faktoren sind 100.000 verschiedene Geräusche von Tieren, kleine Schlangen, Kängurus, Eidechsen und vieles mehr.

Bei den ersten Etappen war die Hitze – Temperaturen von über 40 Grad sind hier keine Seltenheit und hatten wir auch heuer öfters – wirklich hart für mich, danach wurde es aber immer besser.

Das schlafen im Zelt (die immer für uns bestens auf- und abgebaut wurden) war ebenfalls ein geniales Erlebnis – jeden Tag bekamen wir ein anderes „Tier-Musik-Konzert“ vorgespielt, am besten gefiel mir jenes vor der letzten Etappe, aber vielleicht auch nur deshalb weil ich da schon so müde war und mega schnell einschlief.

Bekocht wurden wir von 2 Österreichischen TOP-Köchen, deshalb habe ich leider auch so gut wie nichts abgenommen. Natürlich war ein Kaiserschmarrn als Nachspeise einmal mit dabei. Echt genial, was die Küche ablieferte, unsere Etappen-Ziel-Orte waren teilweise irgendwo im niergendwo in Australien und dass Essen war reichlich vorhanden und schmeckte besser als in vielen Gasthäusern zu Hause! Danke Jungs und Mädels!

Was mir bei solchen leicht exotischen Rennen immer besonders gut gefällt ist, dass man wie oben schon einmal kurz beschrieben viele gleichgesinnnte trifft und so neue wundervolle Freundschaften entstehen. Einer meiner neuen Freunde ist Alex aus Sidney, wir lieferten und öfters harte Kämpfe auf der Strecke, aber im Ziel waren wir die größten Freunde und in Zukunft werden wir einmal gemeinsam ein Etappenrennen fahren – YEAH, ich freue mich jetzt schon darauf!

Ein weiteres Highlight war der Etappen-Ziel-Ort am vorletzten Tag, da waren wir direkt bei einen Zoo und bekamen einen Krokodil-Vorführung zu sehen, konnten Kängurus streicheln und ich sah meine Lieblingstiere mit denen ich gerne tauschen würde – die Koalas, schlafen 20 Stunden am Tag und die restlichen 4 Stunden sind für das essen reserviert → Ein Traum!

Riesig gefreut hat mich auch, dass ich einige Sportler draf, die so wie ich mit Stolz ihr Salzkammergut Trophy T-Shirt anhatten (siehe Croc-Tagebuch) beziehungsweise in Zukunft auch mitfahren wollen.

Unterschätzen darf man die Crocodile Trophy auf keinen Fall, die Kombination aus Etappenlänge und Hitze und anspruchsvollen Gelände setzt einen ganz schön zu – an zwei bis drei Tagen war auch ich richtig fertig am Abend.

Aber so soll es ja auch sein, denn dann ist die ohnehin einzigartig geile Zieleinfahrt am schönsten Strand von Australien in Port Douglas noch einmal ganz ganz ganz viel besonderer wenn man die 8 Tage davor viel dafür hat kämpfen müssen!

Ich bin mit meinen 8. Platz voll zufrieden, kann jeden der gerne am Bike sitzt nur empfehlen hier einmal mitzufahren und hoffe jetzt schon, dass ich 2020 wieder nach AUSTRALIA fliegen werde! Besonders gefreut hat mich natürlich auch, dass ich an allen Tagen das Trikot des besten Österreichers tragen durfte!

Text: Lukas Kaufmann
Foto: Regina Stanger

 

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